Was ist ein EKG? Die Grundlagen und wie ein Elektrokardiogramm funktioniert

Ein Elektrokardiogramm, kurz EKG oder auch ECG, liefert wichtige Informationen über die elektrische Aktivität des Herzens und spielt eine Schlüsselrolle bei der Erkennung verschiedener Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems. Erfahren Sie mehr über die Anforderungen und Messdaten der Untersuchung sowie darüber, wie Sie bestimmte Anomalien mit einem tragbaren Elektrokardiografen für zu Hause interpretieren.

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Was ist ein Elektrokardiogramm ?

Ein EKG ist die grafische Darstellung der elektrischen Aktivität des Herzens über Elektroden und wird zur Erkennung vieler Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems genutzt.

Mit jedem Herzschlag wandert eine elektrische Welle durch das Herz. Diese Welle bewirkt, dass sich das Herz zusammenzieht und dabei Blut in das Herz und wieder zurück in den Körper pumpt.

Die Aufgabe eines Elektrokardiografen besteht darin, diese elektrische Aktivität einige Sekunden lang aufzuzeichnen und zu verstärken. Das EKG zeigt die Herzzyklen in Form einer Welle über eine Grafik an. Der Arzt kann durch Auswertung dieser Grafik die Herzfrequenz und den Rhythmus des Herzschlags sowie den Blutfluss zu den Ventrikeln ableiten.

ECG Icon

Herzfrequenz

Die Herzfrequenz gibt Auskunft über die Geschwindigkeit des Herzschlags und misst die Häufigkeit, mit der sich das Herz jede Minute zusammenzieht. Die Geschwindigkeit variiert abhängig von der körperlichen Aktivität, emotionalen Reaktionen und bestimmten Symptomatiken.

Laut der Europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen, ESC, liegt „eine normale Herzfrequenz bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute."

Quelle: Escardio.org

Heart Icon

Herzrhythmus

Ein normaler Herzrhythmus geht vom Sinusknoten im Vorhof aus. Dieser elektrische Reiz bewirkt, dass sich die Herzkammern zusammenziehen und Blut abpumpen. Liegen bestimmte Erkrankungen vor, können andere Herzgewebe einen Impuls auslösen, der den normalen elektrischen Ablauf stört. Dieser Vorgang wird als abnormaler (oder unregelmäßiger) Herzrhythmus bezeichnet.

So wird ein EKG aufgezeichnet

Die Aufzeichnung eines Elektrokardiogramms erfolgt traditionell durch Anbringen kleiner Sensoren - sogenannter Elektroden - auf der Haut des Patienten.

Diese werden an einen Elektrokardiografen angeschlossen, der als Aufzeichnungsgerät traditionell in Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt wird. Die Aufzeichnung von EKGs hat mit dem Aufkommen tragbarer und mobiler Aufzeichnungssysteme das Krankenhausumfeld verlassen. Ob im medizinischen Umfeld oder zu Hause, das Prinzip der EKG-Aufzeichnung bleibt dasselbe, auch dann, wenn die Methode der Aufzeichnung variiert.

Diese nicht-invasive Untersuchung dauert normalerweise einige Sekunden bis wenige Minuten. Sie ist schmerzlos und hat keine Nebenwirkungen.

Nach welchen Hinweisen sucht der Kardiologe in einem EKG ?

Ein normaler Herzschlag in der EKG-Kurve zeigt die Dauer an, die die elektrische Welle für ihren Weg durch das Herz benötigt.

Durch Messung der Zeitintervalle in einem EKG kann der Arzt sehen, ob diese elektrischen Bewegungen zu langsam, normal, zu schnell oder sogar unregelmäßig verlaufen. Unterschieden werden 3 verschiedene Wellenmuster:

1. Die "P-Welle" Image

1. Die "P-Welle"

Diese Grafik zeigt eine erste elektrische Welle, wenn sich Elektrizität in die rechte und linke obere Herzkammer bewegt.

2. Der "QRS-Komplex" Image

2. Der "QRS-Komplex"

Dieses zweite Wellenmuster bildet die Elektrizität ab, die sich durch die rechten und linken unteren Ventrikel bewegt.

3. Die "T-Welle" Image

3. Die "T-Welle"

Die abschließende Welle zeigt die elektrische Entspannungsphase der Herzkammern bzw. die Rückkehr in deren Ruhemodus an.

Welche Symptome machen ein EKG notwendig ?

Die Erstellung eines EKGs ist insbesondere dann wichtig, wenn Betroffene Symptome für bestimmte Herzrhythmusstörungen zeigen. Hierzu gehören:

• Brustschmerzen

• Atemnot

• Unregelmäßiger oder schwerer Herzschlag

Darüber hinaus ist ein EKG auch für Personen mit den folgenden Risikofaktoren relevant:

• Herzerkrankungen in der Familie

• Bluthochdruck

• Fortgeschrittenes Alter

• Übergewicht

• Diabetes

Welche Arten von Herzproblemen können mit einem EKG diagnostiziert werden ?

Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern (VHF): Hierbei handelt es sich um eine Anomalie der elektrischen Aktivität des Herzens, bei der die Impulse in beiden Vorhöfen unregelmäßig und verstreut abgegeben werden. Hierdurch wird die Fähigkeit des Herzens, Blut in effizienter Weise durch den Körper zu pumpen, eingeschränkt.

Die durch Body Scan erstellten Elektrokardiogramme* liefern nur Hinweise auf Vorhofflimmern. Andere Herzprobleme, wie im nachfolgenden Abschnitt beschrieben, werden nicht erkannt:

Myokardinfarkt (auch Herzinfarkt): Bei einem Herzinfarkt wird eine Arterie, die das Herz mit Blut versorgt, blockiert. Der so von der Blut- und Sauerstoffzufuhr abgeschlossene Herzmuskel wird geschädigt.

Hinweise auf Probleme, welche die Positionierung des Herzens betreffen, bei der Suche nach einer Abweichung der elektrischen Achse.

Verschiedene weitere Fehlfunktionen des Herzens können ebenfalls auf Grundlage der EKG-Ergebnisse durch einen Kardiologen diagnostiziert werden.

Welche Erkrankungen können mit einem EKG nicht erkannt werden ?

Ein EKG kann einen normalen Sinusrhythmus aufweisen, obgleich die folgenden Herzprobleme vorliegen. Nachfolgeuntersuchungen sind zur gesicherten Diagnose erforderlich.

Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz wird häufig durch andere Herzerkrankungen verursacht, die das Herz schädigen. Die Pumpfunktion des Herzens ist dann nicht stark genug, um sauerstoffreiches Blut in den Körper zu leiten.

Herzklappenerkrankungen

Eine Herzklappenerkrankung beeinflusst die Funktion der Herzklappen bei der Regulierung des Blutflusses in und aus dem Herzen.

Erfahren Sie mehr über Herzklappenerkrankungen

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